Früchtchen

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Früchtchen
Ernst Volland

16,5 x 22 cm, 64 Seiten, 30 Abbildungen, Klappenbroschur

ISBN 978-3-9820807-8-9

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Beschreibung

Ernst Volland
Früchtchen

Mit Texten von Achim Engstler

Die Ausdrucksqualitäten von Obst und Gemüse sind unbestritten. Sie Pflaume. Haben Sie Tomaten auf den Augen? Bohnen in den Ohren? Was für ein Gurkenspiel. Du Spargel! Der kriegt gleich eins über die Rübe. Apfelbäckchen.

Schon Giuseppe Arcimboldo (1526–1593) erschuf Porträts aus Feld- und Gartenfrüchten. Kaiser Rudolf II. stellte er als Vertumnus dar, den Gott der Ernte. Kirschen die Lippen, der Kehlkopf ein Rettich, ein Kohlblatt als Schulter, auf dem Kopf wachsen Trauben – kein Herrscher mehr, ein Fruchtkorb stattdessen, wer mag, darf sich bedienen. Und das Beste war: Dem Habsburger Regenten gefiel das Porträt. Er hielt es in Ehren.

Ernst Volland begann mit Tusche- und Federzeichnungen, es folgten zumeist als Collagen gestaltete politische Plakate, Fakes, eingebrannte Fotos, Buntstiftbilder. Seine „Früchtchen“ sind jüngeren Datums, bei Gelegenheit entstanden, im Urlaub, im Garten von Freunden, im Vorübergehen.

Das Stück Obst, das Gemüse, die Früchtchen der Technik, Ernst Volland sieht sie irgendwo, sieht etwas in ihnen, umzeichnet sie, zeichnet sie ein, und von diesem Moment an ist die Birne keine Birne mehr, die Mandarine mehr als Südfrucht, die Blüte Widerstand, die Rosenschere Rätsel.

Ernst Volland, aufgewachsen in Wilhelmshaven, lebt seit 1968 in Berlin. Studium der Bildenden Kunst in Hamburg und Berlin, Meisterschüler. Seit 1975 freiberuflich. Karikaturen, Plakate, Fotomontagen, Zeichnungen. 1989 Veröffentlichung „Dies Buch ist pure Fälschung“. Das Buch gibt den Impuls für eine Reihe von Fake-Beiträgen für RTL (Günter Jauch) und SAT. 1. Tritt in den Fakes auch als Schauspieler auf. Gründete Mitte der 1980er-Jahre mit Heinz Krimmer die Fotoagentur Voller Ernst.

Achim Engstler geboren und aufgewachsen an der Nordseeküste. Nach langjähriger akademischer Forschungs- und Lehrtätigkeit freiberuflicher Autor, Philosoph und Funktionär. Vorsitzender des VS Niedersachsen/Bremen. Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.

 

PRESSESTIMMEN

„Früchtchen“ heißt also das Buch, in dem Blumen und andere Gewächse dem schwarz-weiß gezeichneten Leben von uns Menschen Farbe schenken – und damit hier und da auch unsere dunklen Seiten offenbaren. (…) Selbst das Sinnloseste kann noch einen Zweck erfüllen, lernen wir – und wie bedeutungsvoll mithin ist da das Sinnvolle! „Früchtchen“ ist da zweifellos eine der Kirschen auf dem Sahnehäubchen der künstlerischen Sinnstiftung.
Main-Echo, Kultur, 12./13. März 2022, Stefan Reis