Der saubere Körper

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Peter Ward
Der saubere Körper
Eine moderne Kulturgeschichte

17 x 23 cm, 336 Seiten, ca. 24 Abbildungen, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-98-20807-2-7

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Beschreibung

Peter Ward
Der saubere Körper. Eine moderne Kulturgeschichte

Wie oft haben unsere Vorfahren gebadet? Wie oft haben sie ihre Kleidung gewaschen und gewechselt? Was verstanden sie unter Sauberkeit? Warum haben sich unsere Hygiene-Gewohnheiten im Laufe der Zeit so drastisch verändert? Kurzum: Wie kommt es eigentlich, dass wir so sauber geworden sind?

„Der saubere Körper“ beleuchtet einen besonders tief greifenden Kulturwandel in der westlichen Welt seit dem 17. Jahrhundert: die Revolution der Körperpflege. Zu Zeiten Ludwigs XIV. war Baden etwas Außergewöhnliches; Hygiene bestand vornehmlich im Tragen sauberer Unterwäsche. Ende des 20. Jahrhunderts war häufiges (wenn nicht gar tägliches) Baden längst die Norm und das Tragen frisch gewaschener Kleidung gängige Praxis. Diente Sauberkeit einst nur der Gesundheit, ist sie heute ein wesentliches Element der Schönheit. Dieser Kulturwandel beruht auf völlig neuen Erkenntnissen, Ideologien und Technologien, die unsere Alltagsgewohnheiten prägen. Peter Ward beschreibt, wie ein Phänomen des städtischen Bürgertums im 18. Jahrhundert allmählich bei Alt und Jung, Reich und Arm, Stadt- und Landbevölkerung um sich griff und zur allgemeinen Sitte wurde.

Mittels einer Fülle an englischen, französischen, deutschen und italienischen Quellen zeichnet „Der saubere Körper“ den großen Hygiene-Wandel nach, der sich über vier Jahrhunderte in Europa und Nordamerika vollzog.

Aus dem Inhalt: Die Anfänge / Kontext – Sauberkeit als Tradition / Vor der Sintflut / Sauberkeit als Gewohnheit / Öffentliche Räume, private Räume / Kleidung und ihre Reinigung / Seifenhandel und die neue Hygiene / Die Erzieher / Sauberkeit als Ware / Badezimmer und Baden / Die Wäscherei-Revolution / Sauberkeit und das Geschäft mit der Schönheit / Fazit: Die Erschaffung des modernen sauberen Körpers

Der Autor Peter Ward ist emeritierter Professor für Geschichte an der University of British Columbia und Autor mehrerer Bücher über die Sozialgeschichte Kanadas und die Geschichte der öffentlichen Gesundheitspflege.

„Ein großartig geschriebenes Meisterwerk, ein wunderbarverständliches Buch und ein wahres Lesevergnügen. Peter Ward greift auf Quellentexte in vier verschiedenen Sprachen zurück und bewegt sich leichtfüßig zwischen detailreichen Schilderungen, theoretischen Sondierungen und sozioökonomischen Informationen.“
Brian Lewis, Historiker und Professor an der McGill University, Montreal

Deutsche Erstausgabe übersetzt von Dominik Fehrmann

 

PRESSESTIMMEN

„Was vor knapp dreieinhalb Jahrhunderten als Kampf gegen Schmutz und Unrat und für saubere Umwelten und Körper begonnen hat, stößt heute an neue, unerwartete Grenzen. Um den anhaltenden ‚Zivilisationsprozess‘ der Hygiene und Sauberkeit besser verstehen und einordnen zu können, empfehle ich allen die Lektüre von Peter Wards Buch. Das Großreinemachen der globalen Zivilisation ist in eine neue Phase eingetreten.“
https://www.flaneurin.at/das-grosse-reinemachen-der-westlichen-zivilisation/
Online-Magazin flaneurin.at, Nachrichten von der Kunst des Lebens, „Das große Reinemachen der westlichen Zivilisation“, 29. Juli 2022, Helmut Milz

„Während wir dieser Tage exzessiv auf Hygiene achten müssen, wusch man sich im 19. Jahrhundert höchstens an einem Feiertag.
Spannende Kulturgeschichte von Historiker Peter Ward.“
BARBARA. Kein normales Frauenmagazin, Nr. 52, Januar/Februar 2021

„Die Menschen sind erstaunlich resistent gegen Hygiene-Empfehlungen“
Historiker Peter Ward über die Bedeutung der Körperpflege und die Schwierigkeit, die Bevölkerung von ihrem Nutzen zu überzeugen
Interview mit Michèle Binswanger in der Schweizer SonntagsZeitung Nr. 43 vom 25. Oktober 2020

„Eine Geschichte des sauberen Körpers ist auch eine Geschichte der gesellschaftlichen Erwartung, der technologischen Innovation, der Klasse, der Privatsphäre und der Freizeit.
Inmitten einer globalen Pandemie mit verstärkten neuen Überlegungen zu sanitären Einrichtungen und Hygiene gab es vielleicht noch nie einen so günstigen Zeitpunkt für die Veröffentlichung eines Werkes mit dem Titel „Der Saubere Körper“. Abgesehen davon zeigt Peter Ward in diesem Buch nicht nur, dass das Konzept des „sauberen“ Körpers in der modernen Geschichte im Wandel begriffen ist, sondern auch, dass es sich um eine soziale Konstruktion handelt. Ward argumentiert überzeugend, dass das, was „Sauberkeit“ ausmacht, ein sich wandelndes Ideal ist, das in den meisten Fällen von der Fähigkeit abhängt, dafür zu bezahlen.“
Eleanor Janega, historytoday 7. Juli 2020